Was sind eigentlich Faszien ???

Das Fasziale Netz im Körper kennen viele von Euch sicherlich unter dem Namen Bindegewebe und dort meistens auch nur im Zusammenhang mit Cellulite.  So weit der allgemein bekannte Teil – in diesem Artikel möchte ich euch das spannende Thema „Faszien“ näher bringen und euer Allgemeinwissen erweitern.

Das Fasziennetz ist überall im Körper und mehr als nur ein Füllmaterial. Es bietet Festigkeit und gleichzeitig Flexibilität ( dafür gibt es Untschiede in der Einlagerung verschiedener Materialien in der Faszie selbst, das bedeutet es gibt Faszien mit einem höheren Kollagen /- Fibroblastenanteil und welche mit einem geringeren Anteil ).

Ihr alle kennt im Alltag das Fasziengewebe als weißer kleiner Strang den man beim Verzehr von Fleisch lieber an die Seite legt, weil es zäh und schlecht zu kauen ist.

Faszien gibt es oberflächlich und auch in der Tiefe, dort umhüllen sie zum Beispiel Organe. Das die Lunge sich im Brustkorb ausdehnen kann und zusammenzieht, ist die mechanische Leistung der Lunge, hängt aber auch mit der von den Faszien bereitgestellten Gleitfähigkeit zusammen ( hier gleiten die zwei Pleurablätter aneinander entlang ).

Für die vereinfachte Vorstellung: Stellt Euch zwei Glasscheiben übereinander vor – diese kann man nur verschieben wenn man Wasser dazwischen tropft. Trockene Glasscheiben übereinander können nicht gut gleiten und genauso geht es dem Fasziennetz auch.Für Faszien ist es unglaublich wichtig, das immer genug “ Wasser“ zwischen ihnen gibt – damit sie gut gleiten können.

Ihre größte Aufgabe ist jedoch die Regulation von Haltung und Bewegung in jeglicher Art. Faszien halten uns aufrecht, sie stützen uns mit und durch sie können wir uns aufrecht fortbewegen.

Dr. Robert Schleip ist einer der Pioniere in der Faszienforschung und hat unter anderem herausgefunden, das es auch in einer Faszie kontaraktile Elemente besitzen.

Das bedeutet: auch Faszien haben die Möglichkeit sich zusammenzuziehen. So konnte man schlussfolgern, dass nicht alleine eine verhärtete oder verspannte Rückenmuskulatur dafür verantwortlich ist Schmerzen im unteren Bereich des Rückens zu verursachen ,sondern auch eine verklebte ( zu wenig „Wasser“ zwischen den Faszien) Rückenfaszie den Schmerz verursachen kann.

Beim Blick in den Spiegel fällt euch auf, dass euer Körper nicht immer der physiologischen Norm folgt. Eine Schulter steht zu hoch, die Hüfte ist schief und das linke Bein ist dicker als das rechte. Ihr blickt also auf einen Körper, der sich seiner Gewohnheiten und Belastungen anpasst, sowohl Heizungsmonteure kann man die schwere Körperliche Arbeit ansehen als auch einem Büroangestellten. Unser Körper passt sich also immer der Umwelt an, erneuert sich und folgt damit dem einem großen Ziel :

                                                                  ÖKONOMIE!!

Darauf reagiert euer Körper wie folgt : da wo er besonders gebraucht und beansprucht wird, lagert er in das Fasziennetz vermehrt Fibroblasten ein, da wo er keine Beanspruchung erfährt, bauen die Fibroblasten Gewebe ab.  Im ersten Fall, der vermehrten Beanspruchung, schafft der Körper durch die Einlagerung der Fibroblasten ein Gewebe,welches immer härter und vor allem unbeweglicher wird, so können dann die Faszien nicht mehr gut gleiten und verkleben. Diese Verklebung kann man unter einem Mikroskop sehen und sie zeigen sich als Verfilzung oder wild wuchernden Kollagenfasern.

Ziel meiner Therapie ist es, diese vorhandene Festigkeit aufzulösen und die Verklebung im Gewebe zu minimieren damit Bewegungen in alle Richtungen wieder geschmeidig werden. Denn nicht immer ist das Gelenk selbst an der Störung der Beweglichkeit schuld, sondern eher die Faszie die darüber die Bewegung nicht zu lässt.

Ich hoffe ich konnte Euch einen ersten Eindruck vermitteln, warum Faszien so wichtig sind und warum es sich lohnt Ihnen mehr Bedeutung zu schenken.

Ich schicke Euch in einen neuen Montag mit viel Sonne mit einem Zitat :

Der Mensch ist nicht krank, weil er eine Krankheit hat, sondern er hat eine Krankheit weil er krank ist .

Euer Fräulein Schmerzfrei

Was ist FDM ?

Das Fasziendistorsionsmodell ist eine neue medizinische Sichtweise, die in der Physiotherapie an Bedeutung gewinnt, weil körperliche Beschwerden und /oder Funktionseinschränkungen auf einer neuen Ebene erklärbar scheinen.

Faszien – das sind bindegewebige Strukturen können sich in verschiedener Art und Weisen verformen. Diese Verformungen / Verdrehungen / Verrenkungen werden Distorsionen genannt und können mit Hilfe von Handgriffen nach der Typaldos Methode therapiert werden.

In der FDM Diagnostik gibt es eine eigene Schmerzsprache, die der Patient uns zeigt. Somit können wir Therapeuten Patientenorientiert arbeiten.